Globus-Muttergesellschaft Signa meldet Insolvenz an

Die Signa Holding des österreichischen Investors René Benko hat ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beim Handelsgericht in Wien beantragt. Signa ist Miteigentümerin der Warenhauskette Globus.

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Die Globus-Miteigentümerin Signa Holding ist insolvent. (Bild: Photocreo – depositphotos)

Nach dem Insolvenzantrag des Immobilien- und Handelskonzerns Signa hat die thailändische Central Group, der gemeinsam mit Signa die Warenhauskette Globus gehört, ihr Engagement erneut bekräftigt. «Die Central Group ist weiterhin fest entschlossen, ihre europäischen Luxusgeschäfte unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Partner zu sichern und zu unterstützen», erklärte die Gruppe gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

«Wir sind gut aufgestellt, um die aktuelle Situation zu meistern und das bestmögliche Ergebnis für alle Beteiligten zu erzielen», heisst es in dem Statement weiter. Zuvor hatte die Central Group mitgeteilt, dass sie sicherstellen werde, dass ihre Geschäfte den Betrieb wie gewohnt weiterführen können. Das Unternehmen betonte auch, ein «langfristiger Eigentümer und Investor für all ihre Geschäfte» zu sein.

Der österreichische Unternehmer René Benko hatte Globus über seine Signa-Gruppe zusammen mit der Central Group im Jahr 2020 von der Migros übernommen. Die Transaktion umfasste neben den Warenhausaktivitäten auch acht Globus-Immobilien. Signa und Central halten je 50 Prozent der Anteile.

Signa will sich restrukturieren

Die Signa Holding musste am Mittwoch Insolvenz anmelden; das Unternehmen will sich in Eigenverwaltung sanieren und den operativen Geschäftsbetrieb fortführen. Das zuständige Insolvenzgericht muss allerdings erst entscheiden, ob es diese Form der Insolvenz zulässt.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert eine Studie der Investmentbank JP Morgan, wonach allein die zwei grössten Immobilien-Töchter der Holding, die Signa Prime Selection und die Signa Development Selection, Ende 2022 Schulden von 13 Mrd. Euro hatten. Davon seien 7,7 Mrd. Euro Kredite gewesen, von denen gut die Hälfte zu variablen Zinsen abgeschlossen worden waren.

Zu den grössten Kreditgebern von Signa gehören die Bank Julius Bär, die ein Engagement von mehr als 600 Mio. CHF eingeräumt hat, und die Raiffeisen Bank International (RBI) aus Österreich. Deren Chef hatte ein Risiko von 755 Mio. Euro genannt, bei dem es Insidern zufolge ebenfalls um Signa ging. Weitere Geldgeber sind unter anderem die zur italienischen Unicredit gehörende Bank Austria und einige deutsche Landesbanken wie die Helaba aus Hessen, die LBBW aus Baden-Württemberg, die NordLB und die BayernLB. (ah)

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