ULI legt Bewertungsleitfaden für Klimarisiken vor

Klimarisiken gefährden Immobilienwerte und könnten zu einer Zweiteilung des Markts führen, warnt das ULI.

Die globale Herausforderung Dekarbonisierung braucht auch eine standardisierte Bewertung, sagt das ULI (Bild: Pixabay)

Die Branche hat nach Ansicht des Urban Land Institute (ULI) die Notwendigkeit der Dekarbonisierung der bebauten Umwelt erkannt, braucht aber eine standardisierte Bewertungsmethode. Klimarisiken würden derzeit in der Immobilienbewertung nämlich nicht ausreichend berücksichtigt. Sogenannte Übergangsrisiken bei der Erreichung von Dekarbonisierungszielen – etwa durch Änderung von Vorschriften oder eines wirtschaftliche Schocks – könnten zu sinkenden Werten führen, warnt Lisette van Doorn, CEO des ULI Europe. Inbesondere warnt sie vor einem zweigeteilten Markt: ULI-Analysen zeigten, dass sich die Dekarbonisierungsaktivitäten derzeit auf höherwertige Vermögenswerte konzentrieren, bei denen das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Nachrüstung geringer ist. „Unser Ziel ist aber der langfristige Werterhalt aller Gebäude, damit unsere Städte attraktiv bleiben.“

ULI hat zu diesem Ziel seine Bewertungsleitinien, die „Transition Risk Assessment Consultation Guidelines” vorgelegt. Sie sollen dazu beitragen, Übergangsrisiken zu beseitigen und die Wissenslücke zum Nutzen aller Eigentümer und Verwalter zu schließen. Der ULI-Leitfaden benennt neun Übergangsrisiken mit wesentlichen Auswirkungen auf Immobilienwerte, die finanziell modelliert, standardisiert und kommuniziert werden können. Zu diesen Risiken gehören die Kosten der Dekarbonisierung, die internen Ressourcen, die Energiekosten, der Kohlenstoffpreis und der verkörperte Kohlenstoff sowie die Auswirkungen der Dekarbonisierung auf die Abschreibung, die Veränderungen der Mieteinnahmen und den Transaktionswert. In den kommenden Monaten soll eine Konsultationsphase zum Austausch mit der Branche beginnen. (aw)

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