Senioresidenz schreibt Verlust von 13,3 Millionen

Eine Abwertung von 22,6 Millionen – die Hälfte davon für die Immobilien Leukerbad – verursacht rote Zahlen. Exklusive Neubewertung sinkt der Gewinn nur leicht.

Die Jahreszahlen der Senioresidenz liegen jetzt vor (Bild: Depositphotos)

Die Senioresidenz hat im vergangenen Geschäftsjahr den Wert ihres Liegenschaftsportfolios von 228,4 auf 240,6 Mio. CHF ausgebaut. Die Steigerung ist vor allem auf die Akquisitionen der Liegenschaften in Salmsach und Bad Zurzach (+22,9 Mio. CHF) sowie die Investitionen in die fertiggestellten Neubauprojekte in Aigle und Oberdiessbach (+11,4 Mio. CHF) zurückzuführen. Die jährlichen Soll-Mietzinseinnahmen der Renditeliegenschaften erhöhten sich um 6% auf 11,8 Mio. CHF. Verkauft wurde eine kleine Liegenschaft in Court (BE) für 0,2 Mio. CHF mit Gewinn von 50.000 CHF.
Der Nettomietertrag lag mit 10,8 Mio. CHF nahezu unverändert (Vj: 10,9 Mio. CHF). Das im ersten Quartal 2023 fertiggestellte Neubauprojekt in Aigle sowie die im zweiten Quartal 2023 akquirierte Liegenschaft in Salmsach haben ab dem jeweiligen Zeitpunkt der Aufnahme ins Portfolio zu Ertragssteigerungen beigetragen. Bei der Liegenschaft in Bad Zurzach wurde für das erste Jahr eine reduzierte Miete vereinbart und für die Liegenschaft in Leukerbad wurde aufgrund der Konditionen des neuen Vertrags mit der Mieterin Leukerbad Clinic AG auf die per 31. Dezember 2023 offenen Mietzinsforderungen gegenüber der Klinik ein Delkredere von CHF 0,2 Mio. gebildet. Die Leerstandsquote des Portfolios lag per 31. Dezember 2023 bei 0.5%. Die erzielte Bruttorendite belief sich auf 4.9%, die Nettorendite auf 4.7%.

Vor Bewertung bleibt Gewinn fast unverändert

Die Bewertung des Immobilienportfolios führte zu einem Ergebnis aus Neubewertung von -22,6 Mio. CHF (2022: -2,4 Mio. CHF). Über die Hälfte dieses Neubewertungseffekts ist auf die vorgenommene Bewertungskorrektur bei der Liegenschaft in Leukerbad (VS) zurückzuführen, die restliche Veränderung beruht auf einer Erhöhung der Diskontierungssätze bei den bestehenden Renditeliegenschaften aufgrund des höheren Zinsumfelds und dem  Investitionsbedarf der Immobilie in Richterswil (ZH) sowie auf einer ausserordentlichen Bewertungskorrektur der Liegenschaft in Couvet (NE). Unterm Strich steht bei Senioresidenz ein Verlust inklusive Neubewertungen von 13,3 Mio. CHF, nach einem Gewinn von 3,1 Mio. CHF im Vorjahr. Dass es einen Verlust ausweisen wird, hatte das Unternehmen bereits angekündigt. Exklusive Neubewertungen sank der Gewinn aber nur leicht von 5,0 Mio. auf 4,9 Mio. CHF.

Der Fremdbelehnungsgrad der Liegenschaften erhöhte sich im Jahresverlauf von 42,1 auf 49,8%. Der durchschnittliche Zinssatz der Hypothekarverbindlichkeiten erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 0,7 auf 1,6%.
Wie berichtet, befindet sich Senioresidenz in Fusionsverhandlungen mit Novavest Real Estate, allerdings ist das Verfahren laut beiden Seiten in einem frühen Stadium.

CEO Peter Mettler scheidet aus VR aus

Zusammen mit den Jahreszahlen kommuniziert Senioresidenz eine Personalie: Für den Verwaltungsrat nominiert ist Claudia Suter, die seit 2018 Partnerin der Rechtsanwaltskanzlei Homburge arbeitet. Sie schloss ihr Anwaltspatent im Jahr 2008 ab und ist zudem Dr. iur. der Universität St. Gallen und Dipl. Steuerexpertin. Peter Mettler, seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 2017 Mitglied des Verwaltungsrats (Delegierter) und Chief Executive Officer, wird sich an der ordentlichen Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Er bleibe jedoch weiterhin als CEO der Gesellschaft tätig, heisst es. (aw)

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