Wohnungsmarkt: Leerwohnungsziffer sinkt ungebremst

Erste veröffentlichte Zahlen deuten darauf hin, dass sich die im vergangenen Jahr eingeleitete Trendwende bei den Leerwohnungen ungebremst fortsetzt. Darauf weist eine Analyse der Credit Suisse hin.

Der Trend zu Wohnungsknappheit wird laut Credit Suisse anhalten (Foto: Pixabay)

Die ersten Zahlen von Kantonen und Städten zu den Leerwohnungsbeständen für 2022 zeigen laut der Credit Suisse, dass sich der Rückgang der Leerwohnungen, der im vergangenen Jahr eingesetzt hat, fortsetzt. Am stärksten trifft dies auf den Kanton Genf zu (–26,1%), aber auch die Kantone Waadt (–17,0%), Zürich (–15,5%) und Basel-Land (–3,6%) melden sinkende Leerwohnungszahlen. Einzig der Kanton Basel-Stadt, dessen Leerstände bereits im Vorjahr gegen den Trend zugenommen haben, verzeichnet mit 7,5% ein weiteres Plus. Insgesamt standen im Juni 2022 in den fünf Kantonen im Vergleich zum Vorjahr 13,9% weniger Wohnungen leer. Der Rückgang hat sich folglich im Vergleich zu 2021 (–8,0%) beschleunigt.

Leerwohnungsziffer dürfte auf rund 1,35% sinken

Der im vergangenen Jahr erstmals seit 2009 beobachtete Rückgang der Leerwohnungsziffer dürfte sich laut CS also ungebremst fortgesetzt haben, was einem Rückgang der Leerwohnungsziffer von 1,54% im Vorjahr auf rund 1,35% gleichkäme. Das wäre der tiefste Wert seit sechs Jahren. Ein wichtiger Treiber der sinkenden Leerwohnungsziffer bleibt die Bautätigkeit, die bereits 2019 ihren Zenit überschritten hat und seither weiter abnimmt. Gleichzeitig hat sich die Wohnungsnachfrage weiter erhöht, angetrieben von der wirtschaftlichen Erholung und der sich weiter verstärkten Zuwanderung.

Der Trend Richtung Wohnungsknappheit wird laut CS anhalten. Eine Reaktion der Bautätigkeit sei noch nicht auszumachen, so die Autoren der Analyse. Der Verdacht liege nahe, dass der ungenügenden Bautätigkeit nicht nur zyklische Faktoren, sondern auch strukturelle Gründe, sprich eine wachsende Bodenknappheit durch restriktivere politische Vorgaben, zugrunde lägen. (aw)

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