Büromarkt: Tiefster Umsatz seit Finanzkrise

In Zürich bleiben die Büroflächen laut CBRE knapp, aber in peripheren Märkten schlagen sinkende Nachfrage und der Homeoffice-Effekt durch.

Büroverfügbarkeit in ausgewählten Schweizer Städten (Säulenbeschriftung % des Bestandes, Grafik: CBRE)

Laut aktueller Zahlen von CBRE Switzerland zum 3. Quartal sind die verfügbaren Büroflächen im dritten Quartal in Folge angestiegen, auf nunmehr 1,82 Mio. qm bzw. 3,8% des Bestandes. In Q4 2022 hatten sie mit einem Wert von 3,2% ein mehrjähriges Tief erreicht. Grund für den Anstieg ist laut CBRE ein steigendes Büroflächenangebot in den peripheren Büromärkten ausserhalb der fünf grössten Büromärkte Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne und deren Vororte.

Auch die Vororte von Zürich, Genf und Basel haben einen Anstieg verzeichnet. Mit 273.000 qm bzw. 13,3% stehen in der Zürcher Flughafenregion und im Limmattal in absoluten Zahlen so viele Büros wie noch nie zur Anmietung bereit. Das steigende Büroangebot kann CBRE zufolge hauptsächlich auf eine sinkende Zusatznachfrage zurückgeführt werden, nicht aber auf die Bautätigkeit. In den ersten drei Quartalen 2023 sind die schweizweiten Flächenumsätze im Vorjahresvergleich um 40% auf durchschnittliche 367.000 qm pro Quartal und damit auf das tiefste Niveau seit der Finanzkrise (2009) zurückgegangen.

Homeoffice macht sich jetzt erst bemerkbar

Der Büromarkt hatte in den letzten Jahren von hohen Flächenumsätzen profitiert, das gute Wirtschaftswachstum hatte die Auswirkungen von Homeoffice sogar überkompensiert. Allerdings hat die Büronachfrage zuletzt aufgrund der sich abschwächenden Konjunktur nachgelassen. Zudem haben viele Firmen Zeit benötigt, sich den neuen Arbeitsbedingungen nach Corona anzupassen. Durch Homeoffice bedingte Flächenminderbedarfe manifestieren sich CBRE zufolge erst jetzt allmählich in den Leerständen. Das gilt allerdings nicht für zentrale Lagen. «Kriterien wie eine gute Erreichbarkeit, Nachhaltigkeit sowie ein guter vermieterseitiger Grundausbau haben seitens der Mieter nochmals an Wichtigkeit gewonnen», schreibt CBRE.

Zürich: Angebot sinkt auf 2,7%

Entsprechend sank das Büroangebot auf Zürcher Stadtboden im Q3 2023 leicht auf 181.000 m² bzw. 2,7%. Vor allem im Zürcher CBD (Central Business District) konnte die Büroverfügbarkeit im Vergleich zum Vorquartal um 13.000 qm auf 38.000 m2 abgebaut werden. Dies entspricht einer tiefen Verfügbarkeitsquote von nur 2,0%. «Trotz kontinuierlicher Strukturbereinigungen im Finanzsektor wird das Stadtzürcher Marktgefüge auch in den kommenden Jahren stabil bleiben, auch wenn einige mittelfristige Flächenaufgaben bereits angekündigt sind», heisst es.
Auch das Büroangebot in der Stadt Basel hat sich weiter erholt. Einige grössere Vermietungserfolge im Basler Norden wie z.B. in der Werkarena haben dazu geführt, dass die Verfügbarkeitsrate innerhalb von zwei Quartalen von 5,6% auf 4,9% (125.000 qm) gesunken ist. CBRE glaubt aber mittelfristig an einen deutlichen Wiederanstieg des Angebots. Die Büroflächenmärkte der anderen Schweizer Städte Genf, Bern und Lausanne zeigten sich «relativ stabil». (aw)

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