Greencity – Büros für Unternehmen mit Weitsicht

In Zürich Süd entsteht mit der Greencity ein neues Quartier für Wohnen und Arbeiten nach den Zielen der 2.000-Watt-Gesellschaft.

Wohnen und arbeiten in der Greencity in Zürich Süd: mitten im Grünen und gleichzeitig zentrumsnah.
Wohnen und arbeiten in der Greencity in Zürich Süd: mitten im Grünen und gleichzeitig zentrumsnah.

Sicher – um den Zürcher Büroimmobilienmarkt ist es derzeit nicht mehr ganz so gut bestellt wie noch vor wenigen Jahren: Die rege Bautätigkeit, ein wachsendes Angebot und das konjunkturelle Umfeld hinterlassen Spuren. So wundert nicht, dass Planungen wieder in die Schublade und Projekte vorerst auf Eis gelegt werden. Doch gibt es auch Unternehmen, die sich nicht abschrecken lassen. So etwa die Losinger Marazzi AG. Das Berner Unternehmen hat Ende Oktober 2013 bei der Stadt Zürich das Baugesuch für drei von geplanten vier Bürogebäuden in der Greencity, dem neuen Stadtquartier im Süden Zürichs, eingereicht. «Für das vierte Baugesuch werden noch weitere Abklärungen getroffen, bevor es ebenfalls eingereicht werden wird», berichtet Ulrich Blessing, Projektleiter bei Losinger Marazzi. Baubeginn für die Gebäude mit insgesamt 67.000 Quadratmetern Bürofläche soll im kommenden Jahr sein; Die bauvorbereitenden Massnahmen – konkret: der Abriss ehemaliger Fabrikgebäude – begann ebenfalls im Frühjahr 2014; gegen Ende 2015 wird mit der Fertigstellung der ersten Bürogebäude gerechnet.

Vom Erfolg des Projekts ist Blessing überzeugt, doch auch bei Losinger Marazzi baut man nicht ganz ins Blaue: Die Vermarktungsphase hat vor wenigen Monaten begonnen. «Das Interesse ist erfreulich, obwohl der Büromarkt Zürich derzeit eher Überkapazitäten aufweist.» Blessing führt dies auf folgende Gründe zurück: Zum einen auf die Qualität der Bauten und ihre ansprechende Architektur, für die so renommierte Büros wie Gigon Guyer aus Zürich, JSWD Architekten aus Köln und AS Architecture aus Paris verantwortlich zeichnen. Zum anderen auf das kompetitive Preisniveau – durchschnittlich rund 280 CHF/qm/Jahr – und nicht zuletzt auf das attraktive Gesamtkonzept der Greencity, welches den Prinzipien der Nachhaltigkeit verpflichtet ist.

Städtebauliches Pilotprojekt

Die Planung ist in der Tat ambitioniert. In Wollishofen, auf dem circa acht Hektaren grossen Teilgebiet der Manegg, ehemals Firmengelände der «Sihlpapier», will Losinger Marazzi mit der Greencity ein städtebauliches Pilotprojekt realisieren, welches hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz Massstäbe setzen soll. Am Fuss des Üetlibergs, zwischen Autobahn und Sihl, sollen Büro-, Geschäfts- und Wohnhäuser, Läden und Gastronomie, Fitness- und Gesundheitseinrichtungen sowie Kitas, ein Schulgebäude und Grünflächen entstehen. Zeugen der industriellen Vergangenheit – eine sanierte und umgenutzte Spinnerei, der Fabrikkanal, das alte Kleinkraftwerk sowie ein Wasserturm – sollen dem Quartier unverwechselbare Identität und Charme verleihen. Das Neue: Das auf dem städtebaulichen Konzept von Diener & Diener Architekten und Vogt Landschaftsarchitekten basierende Quartier wird seinen Energiebedarf für Wärme, Kälte und Strom zu 100 Prozent mit regenerativen Energien decken. Die Wärme- und Kälteproduktion wird durch geothermische Energienutzung gesichert; den CO2-neutralen Strom liefern ein Kleinwasserkraftwerk am Sihlkanal und Fotovoltaikanlagen; alle Neubauten werden nach dem Standard Minergie-P-ECO errichtet. Als Wohnort – geplant sind 77.000 qm Wohnraum – bietet das verkehrsarm und familienfreundlich konzipierte Quartier ein ruhiges Zuhause, mitten im Grünen und gleichzeitig zentrumsnah. Was sie zur täglichen Versorgung brauchen, sollen die Bewohner direkt vor Ort finden. In den Erdgeschossen vieler Gebäude sowie rund um den Spinnereiplatz, dem künftigen Zentrum des Quartiers, sind Flächen für kleinere Läden und Dienstleister vorgesehen. Krippen, Läden, Restaurants, Altersheime und Freizeitangebote in direkter Nähe sollen das Mobilitätsbedürfnis der Quartierbewohner reduzieren. Neben den privat getragenen Wohngebäuden sind drei Baufelder für gemeinnützige Bauträger reserviert, was preisgünstiges Wohnen im innenstadtnahen Bereich garantieren soll. 30 Prozent der geplanten 750 Wohnungen, die hier entstehen, werden genossenschaftliche Wohnungsbauunternehmen realisieren.

Nur 30 Minuten zum Flughafen

Auch mit seiner guten Verkehrsanbindung kann das Quartier punkten – nicht zuletzt auch bei den Mietern der eingangs erwähnten kurz vor dem Baubeginn stehenden Bürogebäude Pergamin I, Pergamin II und Vergé. Dank der eigenen S-Bahn-Haltestelle sind es ins Zentrum gerade einmal sechs und zum Hauptbahnhof Zürich nur elf Minuten. Gleichzeitig ist das vorwiegend autofrei konzipierte Quartier (Pkws verschwinden in Tiefgaragen unter den Gebäuden) für den Privatverkehr hervorragend an das Autobahnnetz A3 und den Üetlibergtunnel angebunden. Der Flughafen Zürich ist in rund 30 Minuten erreichbar. «Dass das Projekt neben der guten öffentlichen und privaten Verkehrsanbindung und Tiefgaragen direkt unterhalb des Gewerbeareals einen kostensensiblen Umgang mit Ressourcen aufweist, dürfte für Investoren wie Mieter ebenfalls sehr interessant sein», meint Blessing und verweist darauf, dass verschiedene Nachhaltigkeitszertifizierungen durch Green-Building-Labels, etwa LEED, BREEAM, MINERGIE-ECO oder DGNB, möglich sind.

Homepage: http://www.greencity.ch/de/

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