Basel: Wettbewerbentscheid für Projekt SBB West
Zwei Projekte im jeweils dreisteilligen Millionen-Volumen sollen das Umfeld des Basler Bahnhofs SBB langfristig prägen.

Das Team Penzel Valier hat den Studienauftrag für den Perronzugang Margarethen und die neue Margarethenbrücke in Basel gewonnen. Durch ein begrüntes, ausgedehntes Dach soll eine grosszügige neue Bahnhofshalle am wichtigsten ÖV-Knotenpunkt der Stadt entstehen. Bund, Kanton und SBB wollen das Gesamtprojekt «Basel SBB West» nun weiterentwickeln und in den 2030er-Jahren umsetzen.
Die Pläne sind Teil des Konzepts von Bund, Kanton und SBB, den Bahnhof Basel SBB für mehr Reisende auszubauen, die Halteorte der Züge nach Westen zu verschieben und dort den Zugang zu Bahn- und städtischem ÖV zu verbessern. Zwei Grossprojekte sind unter der Bezeichnung «Basel SBB West» zusammengefasst: der Perronzugang Margarethen und die neue Margarethenbrücke. Seit April 2024 erarbeiteten sechs Planungsteams im Rahmen eines Studienauftrags Lösungen für die Gestaltung der beiden Bauwerke.
Die kantonal denkmalgeschützte Halle SNCF wird in einem ersten Schritt leicht gekürzt vor den Westflügel des Bahnhofs SBB versetzt. Dies sei nötig, weil deren Stützen am aktuellen Standort nicht mit der künftigen Lage der Gleise vereinbar sind, so die Stadt Basel. Wenn der neue Tiefbahnhof Basel SBB erstellt und die provisorische Passerelle nicht mehr nötig ist, wird das fehlende Teilstück auf dieser Fläche wieder errichtet.
Das Projekt sieht für die beiden Brückenbauwerke eine schlanke Tragstruktur vor. Dadurch liegen die Übergänge zu den Quartieren tiefer als zu Beginn des Studienauftrags angenommen, insbesondere auf der Seite Gundeldingen. «Dies ist städtebaulich wichtig», betont die Stadt. Denn die neue Margarethenbrücke werde höher sein als die bestehende Brücke. Grund dafür sind bahnbetriebliche Anforderungen. Tiefere Übergänge bedeuten folglich, dass die zuführenden Strassen weniger stark angehoben werden müssen.
Zwei Projekte in je dreistelliger Millionenhöhe
Gemäss Schätzungen auf Grundlage des Siegerprojekts dürften sich die Kosten je Bauwerk auf einen niedrigen bis mittleren, dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Beim Perronzugang Margarethen sind Projektierung und Umsetzung grundsätzlich finanziert. Für die neue Margarethenbrücke haben sich Bund und Kanton verpflichtet, die Projektierung gemeinsam zu finanzieren. Die Finanzierung der Umsetzung ist noch nicht gesichert. Die Projekte lassen sich aber unabhängig voneinander realisieren. Frühestmöglicher Baustart ist das Jahr 2034. Das ist drei Jahre später als zuvor geschätzt. «Grund für den später geplanten Baubeginn sind die sehr komplexen Anforderungen von Bahn, städtischem Verkehr und Denkmalpflege», heisst es. Diese müssen und wollen SBB und Kanton bestmöglich berücksichtigen. Das verlängert zwar die Planungs- und Projektierungsphasen, ist aber unerlässlich, um ein bewilligungsfähiges Gesamtprojekt vorlegen zu können. (aw)