Allschwil: «Hortus» in Betrieb und voll vermietet
Das Projekt, das neue Standards beim nachhaltigen Bauen setzen will, wurde von Senn aus St. Gallen entwickelt und vom Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen.

Das Bürogebäude «Hortus» in Allschwil (BL) ist dieser Tage eröffnet worden. Es gehört zum Switzerland Innovation Park Basel Area Main Campus und bietet rd. 10.000 Bürofläche. Pünktlich zur Fertigstellung konnte Johannes Eisenhut, CEO von Senn Development die Vollvermietung verkünden: «Wir haben die Mietverträge für das gesamte Haus unter Dach und Fach“, sagte er vor Journalisten. Bis Ende Jahr werden rund 150 Menschen im Hortus tätig sein, nächstes Jahr dann insgesamt 500.
Die Macher des Projekts setzten sich extrem ambitionierte Nachhaltigkeitsziele in puncto Rezyklierbarkeit der Baustoffe und Minimierung grauer Energie. Entsprechend gross war die Aufmerksamkeit, die «Hortus» von Anfang an zuteil wurde. In Fachkreisen wird der Holzbau als ein möglicher neuer Referenzpunkt für nachhaltige Bauweise gehandelt. Zu den Features von «Hortus» gehört der weitgehende Verzicht auf Beton – zumindest beim Hochbau -, und für die Decken-Konstruktion kamen eigens neu entwickelte Lehm-Elemente zur Anwendung.
«Kein gesponsertes Leuchtturmprojekt»
«Am Anfang stand eine Bestellung: radikale Nachhaltigkeit», sagte Eisenhut. Und weil beim Bau neue Wege beschritten wurden, müsse schon die Fertigstellung für sich genommen als grosser Erfolg gelten. Aber noch viel wichtiger sei der wirtschaftliche Aspekt. Es ging schliesslich auch um den Nachweis, dass sich ökologische Bauweise rechnet. «Es handelt sich eben nicht um ein gesponsertes Leuchtturmprojekt für Nachhaltigkeit, sondern ein Real-Life-Experiment, das zu einem Real-Life-Success geworden ist», so der Entwickler.
Für die architektonische Umsetzung der Vision zeichnet das Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron verantwortlich. Dessen Mitgründer Jacques Herzog sprach im Rahmen der Eröffnung von einem «Glücksfall» und lobte die Weitsicht von Senn, über unmittelbare kommerzielle Interessen hinaus einen Mehrwert schaffen zu wollen. «Die wenigsten Developers machen das», sagte er. Die Ästhetik von «Hortus» sei einzigartig – «die einzelnen Details, die Decken, die Stützen, die Oberflächen». Die Aufenthaltsqualität bezeichnete Herzog als wesentliche Aufgabe der Architektur und gleichzeitig Grundvoraussetzung für «echte Nachhaltigkeit».
Der Switzerland Innovation Park Basel Area ist ein Wissenschaftscampus, der auf Life Sciences ausgerichtet ist. Aktuell beherbergt der Park rund 50 Firmen. Langfristig sollen auf dem gesamten Areal rund 8.000 Menschen tätig sein. (aw)