Hiag: Gewinn nach Bewertung deutlich gestiegen

Die Immobilien-Aktiengesellschaft justiert die Strategie neu und will sich künftig stärker auf das Bestandesportfolio und «Kapitalrecycling» konzentrieren.

Das «Fahrwerk» entstand im Gewerbequartier «Hegmatten» in Oberwinterthur (Bild: Hiag AG)

Abgeschlossene Projekte haben bei der Hiag im ersten Halbjahr zu einem höheren Liegenschaftsertrag beigetragen. Auch durch den Verkauf von nicht mehr strategiekonformen Liegenschaften wurde ein Gewinn erzielt. Ein wesentlicher Faktor waren allerdings auch der Neubewertungserfolg, der massgeblich von Fortschritten in der Projektentwicklung beeinflusst wurde.

Der Liegenschaftsertrag erhöhte sich um 5,8% auf 39,3 Mio. CHF. Einen Beitrag lieferte das fertige Gewerbehaus «Fahrwerk» in Winterthur. Der Leerstand im gesamten Immobilienportfolio lag bei 4,4%, ohne Berücksichtigung des Anfangsleerstands des «Fahrwerk» lag er bei 2,5%. Fortschritte bei den Immobilienprojekten führten zu einer Netto-Aufwertung des Entwicklungsportfolios in der Höhe von 17,2 Mio. CHF bzw. 2.2%. Das Bestandsportfolio erfuhr eine Aufwertung in der Höhe von netto 9,4 Mio. bzw. 0,8%, das ist deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (H1 2024: 1,0 Mio. bzw. 0,1%). Verkauft hat Hiag im ersten Halbjahr nicht mehr strategiekonforme Wohn- und Geschäftsliegenschaften zu Preisen, die den Angaben zufolge durchschnittlich rund 25% über den Buchwerten lagen, was zu einem Erfolg aus Verkauf von 3,5 Mio. CHF führte. Dabei habe man sich den lebhafteren Transaktionsmarkt zunutze gemacht, teilt das Unternehmen mit.

Ebit und Reingewinn deutlich gesteigert

Das Ebit legte um 20% auf 54,9 Mio. CHF zu, worin sich u.a. auch der Bewertungseffekt, aber auch die höheren Liegenschaftserträge und der höhere Erfolg aus dem Verkauf spiegeln. Der Reingewinn stieg noch deutlicher, um 23,3% auf 44,6 Mio. CHF. Bereinigt um die Neubewertungseffekte ging der Reingewinn allerdings von 25,5 Mio. auf 20,5 Mio. CHF zurück. Dies begründet mit Hiag mit Erfolgen aus dem Verkauf der Eigentumswohnungen aus dem Projekt «Columbus», die den Vergleichswert des Vorjahres beeinflusst hatten.

Mehr Fokus auf Bestandsportfolio und Verkäufe

Im Zuge des Halbjahresberichts deutet die Hiag auch eine Anpassung der Strategie an: Diese basiere zwar «weiterhin auf den bewährten drei Säulen Arealentwicklung, Portfolio- / Asset-Management und Transaktionen», aber die Liegenschaften im Bestandsportfolio gewännen «als stabile Einnahmequelle an Bedeutung». Zugleich soll mit «intensivierten Transaktionsaktivitäten das Kapital-Recycling ausgebaut und zusätzliches Renditepotenzial erschlossen werden.» Diese Verlagerung soll offenbar zulasten der Projektentwicklung gehen. Diese bleibe aber «ein starker Wachstums- und Ertragspfeiler, der das Bestands- und Transaktionsgeschäft mit attraktiven Zusatzrenditen ergänzt.»

Hiag spricht von einer «Schärfung der Unternehmensstrategie», im Rahmen derer auch Projekte priorisiert und das Projektportfolio bereinigt werden soll. Das geplante offene Investitionsvolumen der sich im Bau befindenden oder kurz vor Baustart stehenden Projekte beträgt jedenfalls rund 202 Mio. CHF und der erwartete Mietertrag aus diesen Projekten auf rund 17 Mio. CHF. Mit dem Verkauf von Stockwerkeigentumseinheiten wird ein Erlös in der Höhe von rund 154 Mio. CHF angestrebt. (aw)

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