Allreal mit tieferem operativen Ergebnis

Höhere Finanzierungskosten belasteten 2023 den operativen Gewinn, und beim Konzernergebnis machten sich - anders als im Vorjahr - Abwertungen bemerkbar.

Das 2023 erworbene Rieter-Areal in Winterthur (hier ein bereits fertiggestellter Teil) ist eines der grossen Projektareale des Unternehmens (Bild: Allreal)

Das operative Unternehmensergebnis der Allreal für das Geschäftsjahr 2023 ging von 142,9 auf 122,0 Mio. CHF zurück. Nachdem im Vorjahr das Portfolio noch um 16,5 Mio. CHF aufgewertet worden war, schlug nun eine Abwertung um 64,5 Mio. CHF zu Buche. Dies sei insbesondere auf die tiefere Bewertung des Wohnportfolios in der Westschweiz sowie auf die Liegenschaft an der Freiburgstrasse in Bern zurückzuführen, schreibt Allreal zur Begründung. Gestiegene Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssätze hätten zusätzlich für leichten Abwertungsdruck gesorgt. Inklusive des Neubewertungseffekts ergab sich ein tieferes Unternehmensergebnis von 65,2 Mio. CHF (2022: 154,7 Mio. CHF). Der Marktwert des Allreal-Portfolios blieb 2023 mit 5,08 Mrd. CHF fast unverändert gegenüber dem Vorjahr (5,10 Mrd.).

Immobilien-Segment mit höheren Mieterträgen

Im Segment Immobilien erhöhten sich die Mieterträge um 2,6% auf 219,8 Mio. CHF, dies trotz dem Verkauf zweier Liegenschaften in Basel im Vorjahr und dem Verkauf einer Liegenschaft in Urdorf (ZH) im ersten Halbjahr. Das Ertragswachstum resultierte vor allem aus der Anbindung der Geschäftsmieten an die Teuerung und durch die Erhöhung des Referenzzinssatzes bei den Wohnungsmieten, auch wirkte sich der Abschluss der Modernisierung der Liegenschaft an der Bellerivestrasse 36 in Zürich aus. Das vollvermietete Bürogebäude generiert seit dem dritten Quartal wieder Erträge. Die Leerstandsquote lag mit 1,7% (Vj: 1,6%) weiter tief. Unter dem Strich erzielte das Segment Immobilien ein Unternehmensergebnis exklusive Neubewertungseffekt von 124,4 Mio. CHF (2022: 133,6 Mio.).

Neue Mietverträge hat Allreal für 52.200 qm abgeschlossen. So ist nun das Verkehrsunternehmen BLS neuer Ankermieter der Liegenschaft an der Freiburgstrasse in Bern, auch für die freigewordenen Flächen im Richtiring in Wallisellen (ZH) seien grössere Mietverträge mit namhaften Mietern abgeschlossen worden, heisst es.

Entwicklungssparte mit tieferem Realisierungsvolumen

Im Segment Entwicklung & Realisation ist das Ergebnis bei stabiler Bruttomarge deutlich gesunken. Der Erfolg aus Geschäftstätigkeit ging von 54,6 Mio. auf 37,7 Mio. CHF zurück. Als Grund führt das Unternehmen das tiefere Projektvolumen in der Realisation und einen Einmaleffekt aus dem Verkauf einer Entwicklungsreserve im Vorjahr an. Aufgrund höherer Zinsen sind die Finanzierungskosten gegenüber Vorjahr spürbar gestiegen.

Meilensteine bei den Entwicklungsprojekten war die Baueingabe für das Projekt Eggen in Luzern (IB berichtete) und der Beginn der Realisation des Projekts der Avenue du Curé-Baud in Grand-Lancy (GE), wo in den nächsten zwei Jahren eine Liegenschaft mit 13 Eigentumswohnungen entsteht. Das Projekt Inzlingerstrasse in Riehen (BS) ist bereit für die Ausführung, wartet aber noch auf die Baufreigabe durch die Behörden. Dort sind 17 Doppeleinfamilienhäuser geplant.

«Capital Recycling» geht weiter

Mit dem Verkauf von drei nicht mehr strategiekonformen Liegenschaften in Urdorf (ZH), Oberglatt (ZH) und Allschwil (BL) hat Allreal im vergangenen Jahr seine Capital-Recycling-Strategie fortgesetzt. Die drei Objekte seien «insgesamt über Buchwert» verkauft worden, heisst es. Die Mittel flossen in neue Projekte, etwa den Kauf des Rieter-Areals in der Stadt Winterthur.

Leicht tieferer Gewinn für 2024 erwartet

Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet das Unternehmen einen weiteren Anstieg des Nettofinanzaufwands. Dieser werde das operative Unternehmensergebnis belasten. «Allreal geht deshalb von einem operativen Unternehmensergebnis leicht unter Vorjahr aus», schreibt das Unternehmen. (aw)

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