Peach Property: Tiefrote Zahlen trotz «bestem operativen Ergebnis»

Das Unternehmen schliesst das Jahr laut vorläufigen Zahlen mit einem Verlust vor Steuern von 230 Mio. Euro ab, vermeldet aber operative Zuwächse.

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Peach Property hat vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 präsentiert (Bild: depositphotos)

Die auf Investitionen in bezahlbare Mietwohnungen in B-Städten in Deutschland fokussierte Peach Property Group AG meldet nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 «das beste operative Ergebnis seit Gründung des Unternehmens«. Durch eine Optimierung der betrieblichen Abläufe sowie durch ein zuvor initiiertes Kostensparprogramm habe man einen operativen Ertrag (FFO I) von voraussichtlich deutlich über 22 Mio. Euro erzielt, teilt die Immobiliengesellschaft mit Hauptsitz in Zürich mit. Die Mieteinnahmen im Geschäftsjahr 2023 erhöhten sich auf rund 121 Mio. Euro, die Soll-Miete auf like-for-like-Basis um 3,7 Prozent. Die operative Ertragskraft sei im Berichtszeitraum trotz höherer Zinsaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um rund 18 Prozent gesteigert worden. Die operative Marge auf Basis des um das Bewertungsergebnis und weiteren zahlungsunwirksamen Positionen korrigierten EBITDA betrage nun über 54 Prozent (Vj.: 50,9 %), «womit die für 2025 in Aussicht gestellte Margensteigerung bereits teilweise realisiert werden konnte«.

Den operativen Erfolgen stehen indes gesunkene Immobilienwerte gegenüber. Der Gesamtmarktwert des Bestandsportfolios ist zum Jahresende 2023 mit 2,4 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahresende um über 8 Prozent gesunken, wodurch sich der Verschuldungsgrad (Loan-to-Value) im Vergleich zum Vorjahr rund 3 Prozentpunkte auf knapp 58 Prozent erhöht hat. Der Verlust vor Steuern beträgt laut vorläufigen Zahlen 230 Mio. Euro – was die Gesellschaft auf das «herausfordernde Umfeld« – Zinswende, hohe Inflationsraten, massive Baustoffpreissteigerungen, Fachkräftemangel – zurückführt.

Verkäufe geplant

2024 will das Management mit verschiedenen Massnahmen die Ertrags- und Finanzlage der Gesellschaft verbessern. Im Berichtszeitraum hatte Peach Property Einsparungen bei grösseren Sanierungsprojekten vorgenommen, was zu einem Anstieg des Leerstandes der Wohneinheiten von 6,9 Prozent zum Ende des Vorjahres auf 7,4 Prozent per Ende 2023 führte. Im kommenden Geschäftsjahr will man «mittels gezielter Investitionen in das Portfolio sowie Effizienzsteigerungen in den Sanierungs- und Wiedervermietungsabläufen« den Leerstand wieder reduzieren und das Mietniveau in grossen Teilen des Portfolios sukzessive auf die jeweils marktübliche Durchschnittsmiete anheben.

Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet die Peach Property Group eine positive operative Geschäftsentwicklung, nicht zuletzt aufgrund des spürbaren Rückgangs der Neubauaktivitäten in Deutschland, des somit zu erwartenden anhaltenden Nachfrageüberhangs und beschleunigten Anstiegs der Marktmieten. Mit ihrem Fokus auf erschwinglichem Wohnraum sieht sich die Gesellschaft in diesem Umfeld gut positioniert. Ein Hauptaugenmerk für das laufende Geschäftsjahr wolle Peach auf die Refinanzierung der 2025 fälligen Finanzierungen und der im November 2025 fälligen 300-Mio.-Euro-Anleihe legen, kündigt die Geschäftsleitung an. In diesem Zusammenhang prüfe man Verkäufe von Teilen des Portfolios, um die Kapitalstruktur zu verbessern und Liquidität für die anstehenden Refinanzierungen zu generieren. (bw)

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