Raiffeisen: Eigenheimkäufer weichen auf Geldmarkthypotheken aus

Vor dem Zinsanstieg entschieden sich laut Raiffeisen 80% der Eigenheimkäufer für Festhypotheken. Das Bild hat sich rasant gedreht.

Festhypotheken haben rasant an Beliebtheit verloren (Grafik: Raiffeisen)

Der Schweizer Eigenheimmarkt zeigt sich bisher unbeeindruckt von der Zinswende. Laut Raiffeisen Schweiz haben sich die gestiegenen Zinsen aber auf die Wahl des Finanzierungsproduktes beim Hauskauf oder der Verlängerung einer auslaufenden Hypothek niedergeschlagen. So hätten Geldmarkthypotheken die Festhypotheken als beliebteste Finanzierungsform für Wohneigentum abgelöst. Vor dem Zinsanstieg wurden nach Angaben von Raiffeisen 80% der neuen Hypotheken von privaten Schuldnern mit festem Zinssatz abgeschlossen. „Praktisch eins zu eins mit dem Anstieg der Kapitalmarktzinsen hat sich das Bild aber in den Folgemonaten deutlich verändert“, heißt es in einer Raiffeisen-Marktanalyse. Im Juni und Juli seien erstmals mehr Geldmarkthypotheken („Saron-Hyptheken“) als Festhypotheken abgeschlossen worden.

Der Grund für die Entwicklung sei offensichtlich der, dass sich die Zins-Verteuerung nur bei Langfrist-Zinsen deutlich bemerkbar machte, während Geldmarkthypotheken unverändert günstig zu haben seien. „Der erste Zinsschritt der Nationalbank hat an diesem Umstand noch nichts geändert“, schreibt Raiffeisen. Erst wenn der Leitzins in den positiven Bereich drehe, würden auch die Saron-Hypotheken teurer. Auch die Laufzeiten von Festhypotheken haben sich den Angaben zufolge deutlich verringert. Seit Mai betrug nur noch bei 33% der Festhypotheken die Laufzeit acht Jahre oder länger. (aw)

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