Basel: Neue Pläne für die Stadterweiterung am Rhein
Der Regierungsrat des Kantons Basel Stadt hat für die Arealentwicklung «Klybeckquai – Westquai» einen neuen Planungsvorschlag vorgelegt.

Der Klybeckquai und der Westquai in Basel zählen seit über 100 Jahren zu den dynamischsten Orten der Schweiz. Zwischen Dreirosenbrücke und Dreiländereck kommen dort Hafen, Stadt, Rhein, der Fluss Wiese sowie drei Länder und Regionen zusammen. Mit der Modernisierung des Hafens soll nun die durch das Gleisfeld der heutigen Hafenbahn gegebene städtebauliche Barriere überwunden werden – was wiederum die Stadterweiterung in Richtung Rhein für Klybeck wie auch für Kleinhüningen ermöglicht.
Ende August hat der Regierungsrat des Kantons Basel Stadt für die Arealentwicklung Klybeckquai – Westquai einen neuen Planungsvorschlag vorgelegt. Dieser orientiert sich am 2023 beschlossenen Gegenvorschlag des Grossen Rats zur zurückgezogenen Volksinitiative «Hafen für alle». «Es sollen mehr Freiräume und Naturflächen sowie neue Angebote für die Bevölkerung und die Wirtschaft entstehen», sagt Esther Keller, Regierungsrätin und Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel. «Davon profitieren sollen sowohl die Quartiere Klybeck und Kleinhüningen als auch die Stadt und die trinationale Region.»
Der neue Planungsvorschlag sieht vor, das Quartier Klybeck als Wohnquartier mit Schulen, Kindertagesstätten und Geschäften in Richtung Rhein zu erweitern; in Blockrandbebauungen mit begrünten Höfen sollen vielfältige, preisgünstige Wohnungen entstehen. Die Barriere des Gleisfeldes der Hafenbahn wird aufgehoben; Spuren der industriellen Vergangenheit sollen im neuen Quartier sichtbar bleiben. Eine neue Tramlinie ist geplant, Fuss- und Veloverkehr sollen priorisiert werden.
Geplanter Quartierpark wird deutlich grösser
Der zwischen Dreiländereck, Rhein und Hafen gelegene Westquai bleibt weiterhin in der Industrie- und Gewerbezone und soll nach Ablauf der bestehenden Baurechte Ende 2029 neu genutzt werden. Nutzungen und Bebauung am Westquai sollen sich über einen längeren Zeitraum entwickeln; Als mögliche Nutzungen sind Arbeit, urbane Produktion, Gewerbe, Freizeit, Gastronomie, Kultur sowie öffentliche Grün- und Freiräume vorgesehen. Auch am Klybeckquai sind Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die heutigen Zwischennutzungen vorgesehen. Bestehende Bauten will man im Sinne des Ziels «Netto Null 2037» möglichst erhalten.Die Freiräume und Naturflächen wurden gegenüber dem bisherigen städtebaulichen Konzept um rund 20.000 Quadratmeter vergrössert und machen neu die Hälfte des Arealperimeters Klybeckquai – Westquai aus. Zentrales Element des Freiraumkonzepts ist ein Quartierpark am Rhein, der aus dem Ackermätteli hervorgeht und das Quartier Klybeck mit dem Rhein verbindet. Er soll als Freizeit- und Erholungsfläche dienen und zum Biotopverbund und Stadtklima beitragen.
Die Rheinpromenade soll verbreitert und um zwei Kilometer von der Dreirosenbrücke bis zum Dreiländereck verlängert werden. Bestehende Naturflächen auf dem Areal werden weitgehend erhalten oder innerhalb des Areal- und Hafenbahnperimeters ersetzt. Die öffentliche Beteiligung läuft vom 9. bis 22. September 2025. (bw)



