Zürich: Beschwerde gegen «Maaglive»-Rekurs abgewiesen
Swiss Prime Site plant auf dem Maag-Areal in Zürich-West ein Grossprojekt, das den Abriss der bestehenden Event-Hallen vorsieht. Die Gegner dieses Vorhabens haben vor dem Verwaltungsgericht nun einen Zwischenerfolg verbucht.

Die Ansicht des Baurekursgerichts in der Causa Maag-Hallen ist vor dem kantonalen Verwaltungsgericht bestätigt worden. Wie der Stadtzürcher Heimatschutz mitteilt, gilt weiterhin: Die Stadt Zürich muss die Schutzwürdigkeit der Bauten prüfen, obwohl diese nicht im kommunalen Inventar aufgeführt sind. Eine Beschwerde der Swiss Prime Site gegen den Entscheid des Baurekursgerichts hat das Verwaltungsgericht abgewiesen.
«Inventarisierung setzt lediglich potenzielle Schutzwürdigkeit voraus»
Die Stadt Zürich wollte lediglich das im kommunalen Inventar aufgeführte Gebäude der Härterei von 1941/42 (Zahnradstrasse 22) sowie das unter Denkmalschutz stehende Werkstatt- und Speditionsgebäude von 1939 (Zahnradstrasse 21/23) erhalten. Das zweitinstanzliche Gericht sieht Anlasspunkte für die Schutzwürdigkeit sowohl der Maag-Hallen als auch eines Büroturms auf dem Areal, obwohl diese nicht im Denkmalschutz-Inventar enthalten sind. «Das Verwaltungsgericht hält fest, dass eine Inventarisierung lediglich die potenzielle Schutzwürdigkeit voraussetze», schreibt der Heimatschutz in einer Mitteilung. Daran dürften keine zu hohen Anforderungen gestellt werden. Laut Gericht sei es möglich, auch die Schutzwürdigkeit eines nicht inventarisierten Objekts geltend zu machen und auf dieser Grundlage eine Baubewilligung anzufechten.
Baugesuch liegt bereits drei Jahre zurück
Swiss Prime Site hatte vor knapp drei Jahren das Baugesuch für ihr Projekt «Maaglive» eingereicht. Geplant ist nach Entwürfen des Berliner Architekturbüros Sauerbruch Hutton eine Verdichtung des Areals mit Wohnungen, Büroflächen und Kulturnutzungen. Neben dem Stadtzürcher Heimatschutz legten unter anderem auch die Hamasil Stiftung, die in der Nachbarschaft den Kulturpark betreibt, Rekurs gegen den geplanten Abriss der Eventhallen eingelegt hatte. Über die Entschlossenheit der SPS, das aktuelle Projekt «Maaglive» gegen alle Widerstände durchzusetzen, wird in Zürich spekuliert. Die «Neue Zürcher Zeitung» verweist auf eine mögliche Alternative: Die Entwürfe des Büros Lacaton & Vassal, die aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangen waren und nicht weiter verfolgt wurden, hätten in Expertenkreisen hohe Wertschätzung erfahren. Da das Konzept der Franzosen den Akzent auf besonders schonenden Umgang mit dem Bestand lege und eine Umnutzung der Maag-Hallen beinhalte, stünden hier die Chancen auf Verwirklichung besser. (aw)