Zürich: Rekurse gegen Projekt auf Maag-Areal

Der Zürcher Heimatschutz und die Hamasil Stiftung haben Rekurse gegen den Baubescheid für das Projekt der Swiss Prime Site auf dem Maag-Areal in Zürich West eingereicht.

So würde ein Stadtplatz aussehen, der gemäss der aktuellen Pläne auf dem Maag-Areal entstehen soll (Bild: SPS)

Gegen das Projekt der Swiss Prime Site auf dem Maag-Areal hat sich Widerstand formiert. „Der Zürcher Heimatschutz wird unter Führung des Stadtzürcher Heimatschutzes neben anderen Interessenten gegen die Baubewilligung der Stadt Zürich Rekurs einlegen“, schrieb der Heimatschutz vor wenigen Tagen in einer Mitteilung. Die Hamasil-Stiftung machte kurz darauf ihren Rekurs öffentlich.

Kritisiert wird, dass die Stadt vom Maag-Areal in Zürich West lediglich das im kommunalen Inventar aufgeführte alte Gebäude der Härterei von 1941/42 (Zahnradstrasse 22) sowie das unter Denkmalschutz stehende Werkstatt- und Speditionsgebäude von 1939 (Zahnradstrasse 21/23) erhalten will. Die beiden grossen Eventhallen an der Zahnradstrasse 24 von 1968/69 sowie der Büroturm von 1970/71 sollen laut Bauentscheid abgebrochen werden können. Der Schweizer Heimatschutz führt das Areal, das auch im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung steht, auf seiner roten Liste der gefährdeten Objekte. «Die Stadt Zürich hielt es aber nicht für nötig, über Sonderbauvorschriften den Erhalt der Maag-Hallen zu sichern und ein den Bestand wahrendes Weiterbauprojekt zu befördern», schreiben die Zürcher Heimatschützer. Das Ensemble der drei Hallen auf dem Maag Areal seien letzte Zeugen der wichtigen Epoche der Industrialisierung der Stadt Zürich und daher bauhistorisch bedeutend. Zusammen mit den anderen Bauten auf dem Areal wirkten sie als zusammengehöriges Ensemble.

«Die Rekurse haben aufschiebende Wirkung», schreibt die Hamasil Stiftung in einer Medienmitteilung. «Dieser Marschhalt gibt der Stadt Zürich die Chance, die überfällige Überarbeitung der Sonderbauvorschriften an die Hand zu nehmen und so den Weg frei zu machen für ein Alternativprojekt.» Die Stiftung hat den Kulturpark an der Pfingstweidstrasse initiiert und dort ihren Sitz. Als direkte Anrainerin ist sie einspracheberechtigt. Sie spricht sich für die Realisierung eines anderen Entwurfs aus, der aus dem Architekturwettbewerb hervorging, jener von Lacaton & Vassal, das einen Erhalt der historischen Bausubstanz vorsieht.

Dem Projekt «Maaglive» der Swiss Prime Site liegen die Entwürfe des Berliner Büros Sauerbruch Hutton zugrunde. Das Investitionsvolumen wurde letztes Jahr mit 135 Mio. CHF beziffert. Dass es Rekurse gegen das Projekt geben würde, war schon bei der Präsentation der Pläne als nicht unwahrscheinlich angesehen worden (IB berichtete).

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