Luzern: Grossprojekt Durchgangsbahnhof nimmt wichtige Hürde

Das Vorprojekt für den Durchgangsbahnhof Luzern ist abgeschlossen. Mit dem Infrastrukturausbau werden nicht nur Kapazitätsengpässe behoben, in der Luzerner Innenstadt werden auch grosse Flächen für eine neue Bebauung frei.

Lucerne Through Station
Visualisierung des Luzerner Bahnhofsplatzes während der Bauzeit (Quelle: SBB CFF FFS)

Die SBB hat das Vorprojekt für den Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) abgeschlossen. Das Jahrhundertprojekt soll Engpässe im Bahnknoten Luzern beheben. «Mit dem Tiefbahnhof und den neuen, unterirdischen Zufahrten wird die Erreichbarkeit und die Attraktivität der Zentralschweiz verbessert», erklärt Massimo Guglielmetti, SBB Gesamtprojektleiter Durchgangsbahnhof Luzern.

Umgesetzt wird das Vorhaben, das insgesamt 3,3 Mrd. CHF kosten wird, in drei Teilprojekten:

  • Mit dem Tiefbahnhof wird unterhalb des bestehenden Bahnhofs eine 44 Meter breite Perronhalle für vier Gleise gebaut.
  • Mit dem 3,8 Kilometer langen Dreilindentunnel wird eine unterirdische, direkte Linie von Ebikon nach Luzern geschaffen, die auf einer Länge von 400 Metern das Seebecken unterquert. Dazu ist ein Absenktunnel vorgesehen: Fünf vorgefertigte Elemente der Tunnelröhre werden in den Grund des Vierwaldstättersees abgesenkt – ein Bauverfahren, das in der Schweiz bislang noch nie angewendet wurde. Es hat den Vorteil, dass das Seebecken nicht abschnittweise trockengelegt werden muss.
  • Mit dem 2,1 Kilometer langen Neustadttunnel wird der Tiefbahnhof an die bestehende Zufahrt angeschlossen.

Die SBB klärt nun im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) mögliche Realisierungsabfolgen für das Grossprojekt ab. Die Ergebnisse sollen bis Ende 2023 vorliegen. Dann wird über die nächsten Projektschritte entschieden. Über die Umsetzung entscheidet letztlich das Bundesparlament.

Flächen so gross wie die Altstadt werden frei

Für die Stadt Luzern eribt sich aus dem DBL die Möglichkeit, den Raum um den Bahnhof neu zu gestalten, den Bahnhof besser zugänglich zu machen und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Durch das Bauprojekt werden oberirdische Gleisflächen in der Grössenordnung der Luzerner Altstadt frei, die nicht mehr benötigt werden. Sie können neu genutzt werden. (ah)

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