St. Gallen: Halter plant Quartier mit Herzog & de Meuron

In St. Gallen plant die Halter AG unweit des Bahnhofs die Entwicklung eines Quartiers mit einem Hochhaus-Neubau. Für die Projektstudie ist das Basler Büro Herzog & de Meuron an Bord.

St. Gallen
So ist das Areal heute bebaut (Bild: Halter AG)

Es geht um das Areal Bogenstrasse neben der Kreuzbleiche, das derzeit den beiden St. Galler Traditionsunternehmen Bischoff Textil AG und Brauerei Schützengarten AG gehört. Mit ihnen ist die Halter AG eine Partnerschaft als Entwicklerin und Realisatorin eingegangen. Sie plant eine Verdichtung des Grundstücks. Dabei sollen die benachbarten Fabrikhallen vollständig erhalten und neu belebt werden. Aus der bestehenden Tankstelle und dem Parkplatz wird den Plänen zufolge ein begrünter öffentlicher Platz. Entstehen soll ein Nutzungsmix aus Wohnen, Arbeiten, Kultur, Gewerbe und Gastronomie. Für eine Projektstudie, welche in enger Zusammenarbeit mit der Stadt St. Gallen erfolgt, hat Halter das Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron beauftragt.

Mit dem Projekt soll geprüft werden, wie das Nutzungspotenzial an dieser zentralen Lage am Rande der Innenstadt für Wohnen, Arbeiten, Gastronomie und Kultur optimiert werden kann. Dabei werden das bestehende, vor wenigen Jahren sanierte Hochhaus und die Fabrikhallen der Bischoff Textil als baukulturelle und textilindustrielle Zeitzeugen vollständig erhalten bleiben. Die Fabrikhallen mit Shed-Dach werden als Teil des Gesamtprojekts saniert. Auf der Fläche der heutigen Tankstelle und des privaten Parkplatzes entsteht ein neuer, parkähnlicher öffentlicher Platz, welcher mit dem Freiraum Kreuzbleiche in Bezug steht. Die Fabrikhallen sollen für die breite Öffentlichkeit zugänglich werden – das Nutzungskonzept wird im Rahmen der Projektentwicklung erarbeitet.

Hochhaus ersetzt Bestandesbau

An Stelle des bestehenden Wohngebäudes an der Ecke Burgstrasse/Bogenstrasse ist ein Hochhaus nach Plänen des Büros Herzog & de Meuron geplant. Die Projektstudie wird durch den Sachverständigenrat für Städtebau und Architektur der Stadt St.Gallen begleitet. «Dadurch wird sichergestellt, dass das Hochhaus in Proportionen, Form und Materialisierung präzis ins Stadtgefüge passt und das Stadtbild aufwertet», schreibt Halter in einer Mitteilung.

Investitionsvolumen von 60 Mio. CHF

Die Investitionskosten betragen laut Halter rund 60 Mio. Franken. Das Hochhaus soll überwiegend für Wohnungen genutzt werden, sowohl Stockwerkeigentum als auch Mietwohnungen sind geplant. Im Erdgeschoss ist Gastronomie vorgesehen. Ergänzend zum bestehenden Büro-Hochhaus von Bischoff Textil werden auch im neuen Hochhaus Teambüros mit geteilten Bereichen, wie Sitzungszimmer und Co-Working-Zonen geschaffen.

Das Projekt soll auch hinsichtlich Nachhaltigkeit punkten. Angepeilt wird ein unterdurchschnittlicher Flächenverbrauch pro Kopf und eine minimale Parkplatzzahl. Das Gebäude soll mit Fernwärme versorgt werden und zusätzlich Energie über Photovoltaikanlagen produzieren.

Das Sondernutzungsplan-Verfahren, welches 2024 durchgeführt werden soll, beinhaltet eine öffentliche Mitwirkung. Ein weiteres Jahr ist für das Baubewilligungsverfahren eingeplant, gefolgt von der Realisierung. (aw)

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