Luzern: Campus Horw steht vor Grossinvestition

Der Luzerner Regierungsrat will für die Raumbedürfnisse der Hochschule Luzern 333 Millionen CHF investieren und hierzu eine kantonseigene Immobilien AG gründen.

Der Kanton Luzern plant eine 333-Millionen-Investition in den Campus Horw (Foto: olgysha – depositphotos)

Der Regierungsrat strebt für die Hochschule Luzern – Technik & Architektur sowie für die Pädagogische Hochschule Luzern auf dem Campus Horw eine gemeinsame Lösung an. Als Realisierungszeitraum werden die Jahre 2020 bis 2026 angegeben. Die Realisierung soll in Etappen erfolgen, jedoch ohne aufwändige Provisorien auskommen. Mit der Campus-Lösung habe der Kanton Luzern die Gelegenheit, verschiedene Bedürfnisse nach bildungspolitischen, wirtschaftlichen und auch finanzpolitischen Gesichtspunkten optimal unter ein Dach zu bringen, hiess es vergangene Woche an einer Medienkonferenz der Verantwortlichen.

Platzprobleme, steigende Studierendenzahlen und dringend notwendige Sanierungen würden den Kanton bei der Hochschule Luzern – Technik & Architektur am heutigen Standort in Horw zum Handeln zwingen, sagte Luzerns Bildungsdirektor Reto Wyss. Eine Sanierung des 1977 erstellten Gebäudes sei bisher noch nie erfolgt. Gemäss dem Bildungsdirektor sind nun die Sanierung und der Ausbau, beziehungsweise die Kapazitätserweiterung als Bildungs- und Forschungs-Campus nicht mehr aufschiebbar.

Campus Horw soll auch Innovationspark umfassen

Der Campus Horw umfasst eine Grundstücksfläche von rund 67.500 qm, wovon knapp die Hälfte unbebaut ist. Kantonsbaumeister Hans-Urs Baumann sieht eine Bauetappierung in drei Phasen vor. Auf dem Areal verbleibe eine Fläche von rund 20.000 qm für Unternehmen, Startups sowie nationale und internationale Forschungsteams, ergänzte Regierungsrat Robert Küng. Diese sollen sich möglichst mit den Lehr- und Forschungstätigkeiten der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, beispielsweise im Themenbereich Gebäudetechnik, aber auch in den anderen Lehr- und Forschungsbereichen vernetzen. Der Luzerner Regierungsrat unterstützt deshalb aktiv auch die Zentralschweizer Initiative, einen mit dem Standort Zürich/Dübendorf vernetzten Innovationspark zu errichten. Der Campus Horw erfülle alle Standortkriterien zur Ansiedlung des Innovationsparks, so Küng.

Die Finanzierung des Vorhabens soll über eine kantonseigene Immobilien AG sichergestellt werden, welche neben der Finanzierung der Hochbauten vor allem für die Bewirtschaftung sorgen soll. Diese Auslagerung habe den Vorteil, dass die Immobilien AG professionell im Bereich der Bauten agiert und schneller auf Veränderungen reagiert, wie Finanzdirektor Marcel Schwerzmann ausführte. Sämtliche Räumlichkeiten auf dem Areal würden durch die Immobilien AG zentral verwaltet und somit auf den wechselnden Bedarf der unterschiedlichen Schulen zugeteilt. Damit würden die Auslastung erhöht und Leerstände vermieden. «Die Immobilien AG tritt am Kapitalmarkt auf und versucht zu möglichst günstigen Konditionen die notwendigen Mittel zu beschaffen», sagte Schwerzmann.

Stimmvolk wird vermutlich im 2018 befragt

Die Hochschule Luzern, die Pädagogische Hochschule Luzern und weitere Nutzer würden Mieter bei der Immobilien AG, heisst es weiter. Zudem können weitere Ansiedlungen effizient realisiert werden. Der Kanton bleibe jedoch mit der Auslagerung an eine Immobilien AG zu 100 Prozent Eigner und auch Garant. Bevor die erste Bauetappe in Angriff genommen werden kann, wird das Volk an der Urne – voraussichtlich im Jahr 2018 – zum Campus Horw abstimmen können.

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