Werkstadt Zürich: Klimagerecht transformieren

Die SBB verwandelt das 42’000 m2 grosse Werkstadt-Areal bis 2035 in einen belebten Stadtraum. Die Transformation beinhaltet Ansätze des klimagerechten Bauens sowie ein innovatives Energiekonzept von ewz.

Klimagerechte Bauweise
«Die SBB will ab 2030 klimaneutral sein. Das klimakompatible Bauen ist ein wichtiger Baustein, um dieses Ziel zu erreichen», sagt Gabriele Bühler, Projektleiterin bei der SBB. Verschiedene Massnahmen des klimagerechten Bauens sind in die Planung eingeflossen. So erlaubt beispielsweise die Anordnung der Neubauten auch künftig eine gute Zirkulation kühler Luftströmungen. Das Dachwasser wird, wo möglich, in einem oberirdischen System versickert und dient auch der Kühlung. Versiegelte Flächen werden möglichst entsiegelt. Die Transformation folgt einem systemischen Ansatz, der die Gebäude über den gesamten Lebenszyklus betrachtet. Um die Zirkularität sicherzustellen, sind sämtliche Bauteile auf der Madaster-Plattform erfasst. Zudem wird besonderes Augenmerk auf die Wiederverwendung von Bauteilen gelegt.

© SBB AG, Martin Zeller

Energiekonzept: 100% erneuerbar
Mit einer innovativen Energielösung konnte ewz die öffentliche Ausschreibung der SBB für sich entscheiden. Als Quelle für Wärme und Kälte dient Grundwasser, das in vier Brunnen auf dem Areal gefasst wird. Ein eigenes Energienetz verbindet sämtliche Gebäude und sorgt für einen Austausch von überschüssiger Energie zwischen den Gebäudegruppen. So lässt sich beispielsweise Wärme oder Kälte, die in einem Gebäude im Überfluss vorhanden ist, in einem anderen verwenden.

© ewz

Hoher Eigenverbrauch von Solarstrom
ewz plant, finanziert, erstellt und betreibt zudem die Trafoanlagen sowie die Mittelspannungsleitungen zur Versorgung des Areals mit elektrischer Energie. Ein Teil des Stroms, den die Werkstädter*innen verbrauchen, wird vor Ort mit Photovoltaik produziert. Die SBB verpflichtet ihre Mietparteien auf dem Areal zur Teilnahme an einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV). Im Endausbau wird der ZEV aus rund 300 Parteien bestehen, die den lokal produzierten Strom vor Ort nutzen. Damit lässt sich eine hohe Eigenverbrauchsquote erzielen, die wesentlich zur Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlagen beiträgt.

© SBB AG, Martin Zeller

Vorteile durch Contracting
Für die Eigentümerin hat diese Form der Zusammenarbeit unter anderem den Vorteil, dass die finanziellen Risiken und die Aufwände für die Verwaltung sehr tief sind. In einem kontinuierlichen Prozess werden die Anlagen optimiert und den effektiven Bedürfnissen der Nutzung angepasst, bis sie möglichst wenig Energie und Kosten verschlingen und ein Maximum an Komfort für die Nutzer*innen bieten.

Die Werkstadt Zürich ist ein gelungenes Beispiel für die weitsichtige Umnutzung eines historischen Industrieareals. Durch die gezielte Erneuerung und Erweiterung des Bestandes und ein wegweisendes Energiekonzept schafft die Bauherrschaft gemeinsam mit den Planenden und ewz Mehrwerte für die künftigen Nutzer*innen wie auch für die Umwelt.
Erfahren Sie hier mehr über das innovative Energiekonzept des Werkstadt-Areals.

ewz mit Standorten in Zürich | Sils (GR) | Prilly (VD)

www.ewz.ch/energielösungen

(Visited 315 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema