Eishockey mit CO2-neutralem Energiekonzept

Die Swiss Life Arena ist nicht nur eine Pilgerstätte für Hockeyfans, sondern ist auch ein Vorzeigeobjekt in Sachen erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Ein durchdachtes Gebäudetechniksystem nutzt Synergien zwischen Kälte- und Wärmeproduktion.

Das neue Stadion der ZSC Lions, die Swiss Life Arena in Zürich Altstetten, kann bis zu 12 000 Besucherinnen und Besucher beherbergen. In der Arena sollen nicht allein Eishockeyspiele ausgetragen werden. Sie soll mit ihrer hochmodernen Infrastruktur als multifunktionale Sport- und Eventarena dienen, die auch kulturelle Veranstaltungen und Events aller Art beherbergt.

Ausgehend von den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft, denen die Stadtzürcher Stimmberechtigten bereits 2008 an der Urne zugestimmt haben, wurde auch das Energiekonzept für die Swiss Life Arena entwickelt. Die integrierte Energielösung vereint Ökologie mit Wirtschaftlichkeit durch ein geschicktes Zusammenspiel von Kälteproduktion und der daraus entstehenden Abwärme.

Eisfelder als Herzstück
Das Herz der Arena sind die beiden zentral angeordneten Eisfelder. Das Trainingsfeld und das Hauptspielfeld bilden auch den Kern des Energiekonzepts. Schaltstelle für die Kälte- und Wärmeproduktion ist die Energiezentrale. Hier wird die Klimakälte für das Eis produziert.

Kälte wird noch für weitere Zwecke benötigt, und zwar für die Entfeuchtung der Räume und die Raumklimatisierung. In Eishallen ist Feuchtigkeit immer ein Problem, da sich bei einem Spiel das Stadion innert kurzer Zeit mit Zuschauerinnen und Zuschauern füllt, die viel Wärme abgeben. Mit Kälte wird die feuchte Luft bis zum Taupunkt gekühlt, die Feuchtigkeit gesammelt und abgeführt und anschliessend die trockene Luft wieder erwärmt. Dieser Prozess erfolgt bedarfsorientiert und wird über Sensoren gesteuert. Eine thermische Bauteilaktivierung sorgt für die Klimatisierung der Nebenräume wie Restaurant oder Konferenzräume.

In der Energiezentrale wird aber nicht nur Kälte für die Bedürfnisse des Stadions erzeugt. Auch umliegende Bürogebäude erhalten die umweltfreundliche Kälte aus der Arena. Dieser «Kälte-Hub» ist angesichts des wachsenden Kältebedarfs als Folge der seit Jahren steigenden Sommertemperaturen eine sinnvolle Lösung.

Einbindung in den Energieverbund Altstetten
Der Anschluss der Arena an den Energieverbund Altstetten ermöglicht ein verlustfreies Energiemanagement. Entsteht überschüssige Wärme aus der Kälteproduktion, wird diese ins Energienetz eingespeist, was die Temperatur leicht erhöht. Mit dieser durchdachten Lösung lässt sich verhindern, dass die Abwärme einfach ungenutzt übers Dach abgeführt wird. So gelangt die Wärme in die lokalen Wärmezentralen des Energieverbunds Altstetten, wo sie mithilfe von Wärmepumpen auf das erforderliche Temperaturniveau angehoben wird. Im Endausbau im Jahr 2035 sollen rund 30 000 Haushalte in den Quartieren Altstetten und Höngg auf diese Art und Weise mit Wärme versorgt werden.

CO2-freie Stromversorgung und effiziente Gebäudetechnik
Neben der CO2-neutralen Wärme- und Kälteversorgung der Arena ist auch der ewz-Strom, der in der Swiss Life Arena verbraucht wird, zu 100 Prozent erneuerbar. Zudem ist auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert. Der hier produzierte Strom wird direkt in der Arena verbraucht.

Mehr Informationen zum Projekt: www.ewz.ch/swisslifearena

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