Kloten: Umfrage soll Ablehnung der Bürger gegen Neubau-Gebiet erklären
Die Stadt Kloten hat Geld in die Hand genommen, um zu erklären, warum die Entwicklung des Steinacker-Areals an der Urne gescheitert ist. Die Ergebnisse überraschen nicht.

Das Gebiet «Steinacker» in Kloten hätte zu einem der grössten Neubaugebiete der Region Zürich werden können – die Pläne sahen einen Stadtteil für bis zu 7.000 Bewohner und die Ansiedlung von 4.000 Arbeitsplätzen vor. Beim Stimmvolk fiel die Umzonung der Flächen im November letzten Jahres aber knapp durch, obwohl die Stadt mit bezahlbaren Wohnungen für 3.500 Menschen allein in den nächsten 15 Jahren geworben hatte.
Um die Gründe für die Ablehnung herauszufinden, initiierte die Stadt eine Meinungsumfrage, deren Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. Die Befragung wurde vom Forschungsinstitut GFS-zürich durchgeführt und verzeichnete einen Rücklauf von 17,1% mit knapp 1.900 ausgefüllten Fragebogen.
Mehr Arbeitsplätze gerne – höhere Dichte aber nicht
«Verdichtungs- und Wachstumsängste» sowie «damit zusammenhängend Vorbehalte zum Funktionieren des Verkehrssystems» hätten bei den Skeptikern den Ausschlag gegeben, schreibt die Stadt nun in einer Mitteilung. Die Befragung hat zudem ergeben, dass insbesondere auch Baumfällungen im Zusammenhang mit der geplanten Glattalbahn-Verlängerung einige Personen dazu bewogen habe, mit «Nein» zu stimmen, obwohl das Tram-Projekt nicht Gegenstand der Abstimmung war. Die Stimmbevölkerung wünscht sich laut der Umfrageergebnisse eine neue Abstimmungsvorlage zur Stadtentwicklung sowie eine stärkere Einbindung der Bevölkerung in den politischen Prozess. Zwar möchte das Stimmvolk nicht, dass das Wachstum von Firmen und Arbeitsplätzen in Kloten begrenzt wird (16% Zustimmung, 55% Ablehnung), andererseits ist aber auch unerwünscht, «dass in bestehenden Wohngebieten dichter gebaut werden kann» (27% Zustimmung, 49% Ablehnung).
Zwei als Schlüsselparzellen geltende Grundstücke auf dem Steinacker mit zusammen 20.000 qm Fläche hatte die Implenia erworben (IB berichtete). (aw)